Bösenbechhofen

Geschichte

Bösenbechhofen ist wahrscheinlich bereits Ende des 10. Jahrhunderts während des Siedlungsausbaues enstanden. Es wurde auch Wildenbechhofen genannt, was soviel wie "zur schlechten Pechhütte" bedeuten sollte. Wirtschaftliche Armut kennzeichnet den Entwicklungsgang des Ortes, wie der Ortsname belegt, der zur Unterscheidung von den anderen "Pechhöfen" dieses Gebietes verwendet wurde. Im Jahr 1202 wird der Ort, durch einen gewissen Wolfram, dem Kloster Michelsberg (Gremsdorf) übereignet. Der Ministerial Marquart Slicher (Aisch) war als Lehenträger seines Klosters in Bösenbechhofen zu finden. Bereits zuvor waren die Ministerialen von Aisch als die wichtigsten Herren des Dorfes aufgetreten. Im Jahr 1172 war das Dorf für 90 Mark lauteren Silbers an Heinrich von Aisch dem Jüngeren verkauft worden. Die Nachfahren der Ministerialen von Aisch, die Truchsesse von Nainsdorf, hatten nun als Würzburger Lehenträger den Zehnten zu erheben.

1306 übergab Heinrich von Berg dem Kloster Michelsberg (Gremsdorf) einen Acker von Bösenbechhofen, um die von Friedrich Sunemann gestiftete Kapelle St. Katharina im Ort zu unterhalten.

1348 ist Bösenbechhofen im Besitz von Kloster Michelsberg. Es hatte dabei neben der Dorfherrschaft lediglich die Hälfte aller Zehnten. Der andere Teil der Zehnten stand der Pfarrei Etzelskirchen zu, wohin der Ort gepfarrt war.

1413 erwarb das Kloster noch den Fischzehnt von der Pfarrei.

Während sich später in der Reformationszeit viele Pfarreien zum Protestanismus bekehrten, behielt Bösenbechhofen durch die Zugehörigkeit zu Etzelskirchen lange Zeit den katholischen Glauben bei.

Erobert und überrant vom Heer König Gustav's von Schweden, welcher als Protestant gegen die Feldherren Wallenstein und den Grafen Tylli kämpfte, wurde um 1632 in weitem Umkreis das Land dem Erdboden gleich gemacht.

Die nächste bedeutende geschichtliche Erwähnung fällt in das Jahr 1796 als sich das französische Heer mit 18.000-20.000 Mann unter General Bernadotte nördlich von Höchstadt, von der sogennanten Birkachswaldung in Etzelskirchen bis nach Aisch - dazwischen liegt Bösenbechhofen - positionierte. Bis auf der Exzesse ist überliefert, dass man sich gar von den österreichischen Husarengruppen, welche Höchstadt vorher anverleibt hatten, befreit fühlte. Diese hatten zuvor viel Unterhalt von den Bürgern verlangt.

In den folgenden Jahren folgten immer wieder kleinere Schlachten zwischen Frankreich und Österreich. Lieferungen und Plünderungen waren die Regel.

Zur weiteren Entwicklung ist wenig bekannt. 1875 wird vom Königreich Bayern das ertste offizielle Ortschaftenverzeichnis bekundet: 82 Einwohner, 50 Gebäude, 70 Rindviecher

Wie viele Familien zur Gründungszeit unserer Feuerwehr im 19. Jahrhundert in Bösenbechhofen lebten ist nicht bekannt. Der Tageslohn eines Arbeiters lag zu dieser Zeit bei 2,80 Mark.

Mit dem Ende des Kaiserreiches und im 1. und 2. Weltkrieg forderte die Zeit auch in unseren Dörfern ihren Tribut. In vielen Familien waren Gefallene und Elend zu beklagen

Eine Volkszählung im Jahr 1950 notiert 87 Einwohner bei 15 Wohngebäuden.

1972 fiel das Gemeindegebiet per Gebietsreform an die Stadt Höchstadt.

Am 15. April 1996 belief sich die Einwohnerzahl auf 77 Einwohner mit 15 Kindern.


Merkmale

St. Michael Kapelle


Daten

Stand März 2015 besitzt Bösenbechhofen 77 Einwohner.