Saltendorf

Geschichte

Saltendorf - Salchendorf - Dorf des Salcho enthält nach Ernst Schwarz, Verfasser des Buches "Sprache und Siedlung in Nordostbayern", den slawischen Personennamen Zalbkb, wodurch sich die Niederlassung slawischer Kolonenverbände in unserer Heimat bestätigt. Erstmals erwähnt wurde das Dorf im Jahr 1303. Ursprünglich gehörte die Ansiedlung Saltendorf zum Haupthof Etzelskirchen, welcher noch 1303 zum Gebiet der Würzburgerischen Siedlungsorganisation zählte. Dies ist vermerkt im ältesten Würzburger Lehenbuch als "Güter zu Saltendorf". Als Lehenträger werden die Brüder Gundlach und Heinrich von Winden genannt.

1348 ist Saltendorf im Besitz von Kloster Michelsberg. Es hatte dabei die Lehensherrschaft, Dorfherrschaft, Schafgerechtigkeit, Getreide-, Heu-, sowie den Schmalzehnt inne.

1413 ließ Abt Lamberg Zollner von Brand den Saltendorfer "Fisch-Weiher" errichten.

Während sich später in der Reformationszeit viele Pfarreien zum Protestanismus bekehrten, behielt Saltendorf durch die Zugehörigkeit zu Etzelskirchen lange Zeit den katholischen Glauben bei.

Erobert und überrannt vom Heer König Gustav's von Schweden, welcher als Protestant gegen die Feldherren Wallenstein und den Grafen Tylli kämpfte, wurde um 1632 in weitem Umkreis das Land dem Erdboden gleich gemacht. Nach Nikolaus Haas' Buch "die Geschichte des Slawenlandes" ist im damaligen "Saldendorf" nur noch ein armer Beständner und Leyermann zu finden, welcher der Armut halber nichts geben konnte und beabsichtigte Saltendorf auch wieder zu verlassen.

Die nächste bedeutende geschichtliche Erwähnung fällt in das Jahr 1796 als sich das französische Heer mit 18.000-20.000 Mann unter General Bernadotte nördlich von Höchstadt, von der sogennanten Birkachswaldung in Etzelskirchen bis nach Aisch - dazwischen liegt Saltendorf - positionierte. Bis auf der Exzesse ist überliefert, dass man sich gar von den österreichischen Husarengruppen, welche sich Höchstadt vorher anverleibt hatten, befreit fühlte. Diese hatten zuvor viel Unterhalt von den Bürgern verlangt.

In den nächsten Jahren folgten immer wieder kleinere Schlachten zwischen Frankreich und Österreich. Lieferungen und Plünderungen waren die Regel.

Zur weiteren Entwicklung ist wenig bekannt. 1875 wird vom Königreich Bayern das erste offizielle Ortschaftenverzeichnis bekundet: 52 Einwohner, 33 Gebäude, 3 Pferde, 77 Rindviecher

Zur Gründungszeit unserer Feuerwehr im 19. Jahrhundert, lebten 7 Familien in Saltendorf. Der Tageslohn eines Arbeiters lag zu dieser Zeit bei 2,80 Mark.

Mit dem Ende des Kaiserreiches und im 1. und 2. Weltkrieg forderte die Zeit auch in unseren Dörfern ihren Tribut. In vielen Familien waren Gefallene und Elend zu beklagen

Eine Volkszählung im Jahr 1950 notiert 111 Einwohner bei 14 Wohngebäuden.

1972 fiel das Gemeindegebiet per Gebietsreform an die Stadt Höchstadt.

Am 15. April 1996 belief sich die Einwohnerzahl auf 81 Einwohner mit 26 Kindern.
 

Merkmale

Feldaltar (Saltendorf 5)

Den Altar mit Säulenverzierung und Kruzifix mit ovaler Platte, ließ 1870 Johann Georg Peßler, sogenannter Leierbauer, zu Ehren seines verstorbenen Sohnes Adam (27 Jahre) errichten. Daher wird der Altar auch "Leierkreuz" genannt. Es besaß auf der Südseite eine Inschrift:

A 1870 B
 

Stein-Großkreuz (Saltendorf 3)

Der Sockel des Kreuzes misst 300 x 125 x 175 cm. Am Fuß des Kreuzes befindet sich eine Muttergottes-Statue. Der Corpus Christi misst 130 x 90 cm. Das Kreuz wurde 1909 von Elisabeth Breun errichtet. Es ist mit einer Inschrift versehen:

Gekreuzigter Herr Jesus Christus Erbarme Dich unser und hilf den armen Seelen im Fegefeuer Errichtet im Jahre 1909
 

Stein-Großkreuz(Saltendorf 2)

Dieses Kreuz ließ 1909 die Familie Wellein errichten. Der Sockel hat die Maße 130 x 65 x 55 cm, während der Corpus 120 x 90 cm groß ist. Das Kreuz ist jedoch nicht im Besitz der Grundstück-Eigentümer, da es nicht mit dem Grundstück verkauft wurde. Es besitzt folgende Inschrift:

Wir beten Dich an Herr Jesus Christus und benedeiten Dich

Die Errichtung von Stein-Großkreuzes für durch Unfall oder Krankheit zu früh Verstorbene war zu 19. Jahrhundertwende sehr verbreitet.
 

Daten

Stand März 2015 wohnen in Saltendorf 72 Einwohner.